Im November wurde für die Öffentlichkeit etwas überraschend bekannt, das der Zellerfelder Waldkurpark verkauft wird und dort durch einen Unternehmer (Robert Windaus) Baumhäuser entstehen sollten. Bekannt wurde dies durch die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans, der im Ausschuss auf der Tagesordnung stand. Insgesamt würde der Unternehmer rund 2,5 ha von der Kurbetriebsgesellschaft (KBG) kaufen und dann im nördlichen Teil ca. 5 Baumhäuser errichten. Über die Pro und Contra wurde schnell öffentlich und in den sozialen Medien sehr polarisierend diskutiert.
Zu den Fakten
Die KBG ist eine 100%-ige Gesellschaft der Stadt, die Liegenschaften in ihrem Besitz hält. Sie darf als GmbH selbstständig entscheiden, was Sie mit ihren Liegenschaften macht. Dabei gibt es einen Aufsichtsrat, der solch einer Entscheidung zustimmen muss. Diesem gehören auch Personen aus dem Stadtrat an. Der Verkauf des Waldkurparks ist bereits beschlossen worden. Die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans sollte als folgender Schritt nun dazu dienen, dass eine Planung für dieses Vorhaben durchgeführt wird und die Baugenehmigung erteilt werden kann (siehe Artikel zum Bebauungsplan).
Warum gibt es an Bedenken – was gab es an Antworten vom Investor und der KBG?
Die größte Sorge der Bürgerinnen und Bürger war, dass der Park nicht mehr betreten werden darf. Bei der Informationsveranstaltung am 29.11.2023 stellte Herr Windaus dann klar, dass man als Bürgerin und Bürger weiterhin freien Zugang zum Park und zum Carler Teich haben werde. Nur der Bereich wo die fünf geplanten Baumhäuser stehen sollen, werde für seine Gäste reserviert sein. Er werde außerdem den Park pflegen, sodass nun keine weitere ehrenamtliche Tätigkeit benötigt werde. Herr Windaus ergänzte, dass zusätzlich ein Frühstücksraum in einem schon bestehenden Gebäude des Parks eingerichtet werde. Für das Parken wird ein Shuttle-Verkehr über den bestehenden Weg (von der Marktstraße aus) eingerichtet.
Die generelle Diskussion, ob der Standort geeignet ist und ob vielleicht auch die Ringer Halde in Frage komme, konnte nicht zwischen den teilnehmenden Anwohnern geklärt werden. Von den Bürgerinnen und Bürgern wurde die Synergie des Standortes mit dem Robinsonspielplatz und der umliegenden Gastronomie als positive Entwicklungsmöglichkeit für Zellerfeld angesprochen. Frau Beimel (KBG) ergänzte, dass der Verkauf und die Entwicklung des Parks mit Baumhäusern in das touristische Konzept des Oberharzes gut passe. Außerdem sehe Sie auch keinen Widerspruch zum Projekt des Niedersächsischen Heimatbunds, bei dem gerade Konzepte für die Parks in Niedersachsen ausgearbeitet werden.
(CZI)
Was halten Sie von dem Vorhaben?
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Die Baumhäuser sind eine gute Idee. Touristen, die nicht an attraktive Ziel im Ausland reisen wollen, suchen das besondere Urlaubserlebnis im Inland. Die Idee des Wohnens nicht in einem Hochhaus, sondern naturverbunden in einem Haus, das in und um einen Baum herum gebaut wurde, ist schon etwas ganz Besonderes.
Ein gutes Exemplar eines Baumhauses findet sich z.B. in Lerbach an der Hauptstraße.
Die Frage ist, ob sich der ehemalige Waldkurpark Zellerfeld dafür eignet. Da die KBG kein Interesse an dem Waldkurpark hat, denn er stammt als Idee und als Anlage aus einer vergangenen Zeit, sollte eine andere Nutzung ermöglicht werden. Sicherlich würden sich auch andere Standort dafür eignen. Sie liegen aber in Landschaftsschutzgebieten und des dürfte fast unmöglich sein, dafür einen Bebauungsplan aufzustellen. Beim Waldkurpark gibt es diese Probleme nicht.
Eine übermäßige Störung der dort wohnenden Anlieger ist nicht zu befürchten. Die früheren Veranstaltungen dort oder später die dort gelegentlich randalierenden Jugendlichen waren sicher störender. Wenn es gelingt, dem Bauherrn den Bauherren die Verpflichtung aufzuerlegen, einen Teil des Parks der Öffentlichkeit weiter zugänglich zu halten und „naturgemäß“ zu pflegen, wäre dies eine gute Lösung. Die älter gewordenen ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger können dies nicht leisten und die KBG hat zu wenig Geld, um dies zu tun.
Ich möchte mich dem Beitrag von Herrn Mönkemeyer anschließen. Es scheint mir gut durchdacht zu sein
Hallo,
über die Nachricht des Verkaufs war ich schon geschockt, denn wir wohnen auch in der Nähe des Kurparks. Ich hätte mir mehr Infos gewünscht und nicht so ein „Stille-Post-Spiel“, da ist es kein Wunder dass die Bürger immer in Abwehrhaltung gehen. Auch so Aussprüche:“ die Zellerfelder haben so etwas Schönes nicht verdient.“, nur weil man etwas skeptisch ist, macht einen schon etwas stutzig. Generell sollte man bei solchen Vorhaben informieren und nicht alles so still und heimlich abwickeln. Im Kurpark hat unser Familienmitglied Gerhard Koch sehr viel Zeit und Liebe investiert. Daher ist dieses Thema sehr emotional für uns, weil es irgendwie sein „Herzensprojekt“war und man auch Angst hat, das seine Spuren dadurch beseitigt werden.
Das kann ich gut verstehen!
Und ich hoffe, dass Herr Koch sich auch weiterhin dort ehrenamtlich (oder vielleicht sogar bezahlt) betätigt.
Herzliche Grüße Antje Borchert