Dass das Oberharzer Bergwerksmuseum in der Bornhardtstraße rote Zahlen schreibt, ist bekannt. Zur Kostensenkung hat der Rat der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld (BUC) am 6. Juni 2024 empfohlen, dass das Museum für den Winter einen Schließungstag einführt, die Öffnungszeiten für die übrigen Tage jeweils um eine Stunde verkürzt und jedes Jahr Anfang November für zwei Wochen komplett schließt.
In derselben Sitzung wurde ein Antrag abgelehnt, die Ausgaben für eine Machbarkeitsstudie auf 15.000 € zu begrenzen. Der Antrag, diese Studie in Auftrag zu geben, wurde zuvor am 14. September 2023 von der Mehrheit der Ratsmitglieder ohne Kostenobergrenze beschlossen.
Die Machbarkeitsstudie hat das Ziel, „die bestehende Museumsinfrastruktur dahingehend zu untersuchen, welches Marktpotential erreicht werden kann, wenn das Museum – und ggf. bei Platzbedarf auch das Haus des jetzigen „Welterbezentrum“ – zu einem harzweit einmaligen Kinder- und Jugenderlebniscenter Bergbau umgewandelt wird.“ (Zitat Ratsbeschluss)
Damit soll die Idee verfolgt werden, das Museum zeitgemäßer und familienfreundlicher zu gestalten und damit bestenfalls wirtschaftlich betreiben zu können. Dabei ist klar, dass ein Museum meistens ein Zuschussgeschäft darstellt und das Augenmerk zumindest auf einer Reduzierung der nötigen zusätzlichen finanziellen Mittel liegt.
Unabhängig vom Ergebnis: Studien kosten Geld – Geld, welches die BUC offenkundig nicht hat. Aus diesem Grund wurde die Kostenbegrenzung beantragt, was von der Ratsmehrheit abgelehnt wurde. Eine Begründung sucht man leider in den Protokollen und Vorlagen vergeblich. Diskutieren könnte man zudem auch, ob die Studie überhaupt erforderlich ist oder ob zuerst Ideen aus der Bevölkerung gesammelt werden sollten. Im Nachgang könnten kurzfristig umsetzbare und kostengünstige Ideen verfolgt werden. Die Durchführung einer (konkretisierten) Machbarkeitsstudie kann dann bei Bedarf immer noch erfolgen.
(SME)
Die Idee mit dem Kinder-und Jugenderlebniscentrum Bergbau finde ich super- das wäre ein Alleinstellungsmerkmal für das Museum und würde sicher wieder viele Schulklassen anziehen (wie zu früheren Zeiten).
Vielleicht kann ein Museumspädagoge (Uni anfragen) im Rahmen seiner Masterarbeit o.ä. für die Ausarbeitung des Projektes und als Ideengeber gewonnen werden?