Es gibt zwei Dinge die im Oberharz schon mal aufeinanderprallen: Tourismus und Natur. Dabei kann naturverträglicher Tourismus eine Möglichkeit bieten, Natur zu erhalten und die Region nachhaltig zu entwickeln. Nur wie wird das am besten gemacht?

Im Sommer 2022 wurde die Harz-Urlaubs-Alm Bunter Bock mit Platz für 100 Gäste eröffnet. Nun planen die Investoren die Erweiterung des Resorts um weitere 15 Häuser. Dafür sollen Gebiete genutzt werden, die im Landschaftsschutzgebiet liegen, aber dem Investor schon gehören. Wir versuchen hier mal die Pros und Contras aufzuzeigen, wie wir die Seiten bisher wahrnehmen:

Pro:

Die Investitionen werten die gesamte Region auf, da qualitativ auf die Bedürfnisse der Touristen eingegangen wird. Ferienhäuser für den Urlauber erfreuen sich großer Beliebtheit, dies ist unter anderem auch in Torfhaus zu sehen. Für die Flächen, die aus dem Landschaftsschutzgebiet genommen werden sollen, werden Ausgleichsflächen geschaffen, was heutzutage auch üblich ist. Es geht im Übrigen auch keine „Bergwiese“ vor Ort verloren, denn die geplante Fläche selbst ist kein Teil dieser Wiese.

Dass ein Mehr an 15 Ferienhäusern den Ortsteil überfordern würde, muss schon angezweifelt werden, denn früher hatte der Ortsteil viel mehr Touristen – und da hat sich auch keiner beschwert, es war sogar gewünscht. Wenn der Investor vielleicht sogar für eine Einkaufsmöglichkeit vor Ort sorgt, die auch die Einheimischen nutzen könnten, würden auch diese davon profitieren.

Wirtschaftlich würde es der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld (BUC) guttun, denn mehr Touristen bedeuten auch mehr Einnahmen für die Stadt. Ganz zu schweigen vom guten Image, das durch ein weiteres modernes Ferienresort geschaffen wird. Und von irgendwoher muss ja das Geld kommen, um die Infrastruktur in der BUC zu bezahlen.

Contra:

Die Erweiterung widerspricht einem naturverträglichen Tourismus. Denn dadurch erfolgt eine weitere massive Verdichtung der Anlage, wodurch die Bodenqualität nachhaltig geschädigt wird, was wiederum Auswirkungen auf die Wasserleitfähigkeit hat. Zudem ist mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen im Ort zu rechnen, das sowohl die idyllische Landschaft und auch die schon vorhandenen Touristen stört.

Die Zufahrtswege zu Urlaubsalm und Feriendorf sind zu schmal für Gegenverkehr, zu An- und Abreisetagen droht es chaotisch zu werden. Die ohnehin problematische Parksituation verschärft sich noch. Das Weiterfahren auf den Forstwegen, um mit dem Auto direkt an die Teiche zu kommen, wird trotz Verbot noch zunehmen. Eine stärkere Verschmutzung der umliegenden Wiesen, Badeteiche und Wälder ist dadurch ebenfalls zu erwarten.

In der BUC, die sich für Klima-, Natur- und Landschaftsschutz stark macht und in der es zudem genügend Übernachtungsmöglichkeiten für Touristen gibt, ist so ein Vorhaben daher nicht sinnvoll. In Summe wird es auch keinen finanziellen Vorteil bedeuten, da sich der Tourismus in der BUC insgesamt nicht erhöhen wird. Das heißt, die Einnahmen werden einfach an anderer Stelle wegbrechen, wenn die Touristen dann nicht mehr in den bisherigen Ferienwohnungen im Ort übernachten werden.

(CZI, CRE)

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