Was kann der Ort, in dem ich lebe für mich tun, wenn ich älter werde …

Viele ältere Menschen, die in ihrer körperlichen Mobilität eingeschränkt sind, fahren weiterhin ihr privates Auto, damit sie z.B. zu Ärztinnen, Physiotherapeutinnen und zum Einkaufen gelangen können. Geben sie ihren Führerschein aus persönlichen Gründen ab, stehen sie an der Bushaltestelle oder bestellen sich ein Taxi, wenn sie die nötigen finanziellen Mittel dafür haben. Sie geben Freiheit auf und müssen vielleicht zum ersten Mal im Leben einen Busfahrplan verstehen.

In den 90er Jahren gab es den Bürgerbus, der von Ehrenamtlichen gefahren wurde und von vielen Seniorinnen und Senioren fleißig genutzt wurde. Alternativen dazu gibt es bisher nicht – auf die Fortsetzung des Eco-Busses wird heute noch gewartet. Auch beim Versuch, sich das Deutschlandticket zu besorgen scheitern viele ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger daran, dass sie keinen PC haben oder sich mit dieser Kulturtechnik nicht auskennen, denn dieses Ticket gibt es nur online.

Eine andere Möglichkeit, um die Mobilität zu verbessern, wären Mitnehmbänke. Diese gibt es in anderen Städten und Landkreisen, wer darauf sitzt, signalisiert, dass er oder sie in den nächsten Ort mitgenommen werden will. Diese an passenden Stellen in Buntenbock, Clausthal, Zellerfeld, Wildemann, Altenau und Schulenberg aufzustellen, wäre ein gutes Zeichen, dass wir angekommen sind in echter Gemeinschaft, Ressourcenschonung und Hilfsbereitschaft. Ein Punkt, der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern auf der Seele brennt, wäre über dieses „Ich nehme dich mit“ gleich kostenlos miterfüllt: Es gäbe Gelegenheit zu einem Austausch, einem Gespräch.

Ein weiteres Problem besteht für manche ältere Bürgerinnen und Bürger, wenn sie einen Termin im Bürgerbüro benötigen: Er ist nur telefonisch oder besser noch online zu bekommen. Es wäre eine große Hilfe, wenn an einem Tag in der Woche barrierefreier Zugang gestattet wäre, denn das persönliche Gespräch ist sinnstiftender und zielführender. Und telefonisch ist leider zu oft niemand erreichbar.

Auch die Freizeitangebote sind ausbaufähig. Wünschenswert ist neben bestehenden ehrenamtlichen oder gemeinnützigen Angeboten beispielsweise Essen in Gemeinschaft. Dieses wäre eine gute Möglichkeit, sich zu treffen, zu erzählen und für ein verhältnismäßig kleines Geld eine gute Mahlzeit einnehmen zu können.

(LTR)

Welche Ideen haben Sie noch, was müsste gemacht werden, damit es ein „gutes“ Älterwerden im Oberharz gibt?

Diskutieren Sie mit uns in den Kommentaren.